Bericht Amphi 2012Bericht Amphi 2012

Petrus muss ein Amphi Fan sein

Anders war es nicht zu erklären. Hat man am Freitag noch bei knapp 16 Grad und Regen gefroren, so zeigte sich Petrus am Samstag eindeutig von seiner besten Seite. Pünktlich zum Amphi Beginn am Samstag Mittag schien die Sonne.

Eröffnet wurde das Festival mit The Wars. Auf Grund der frühen Uhrzeit waren die Fans vor der Bühne noch überschaubar. 

Dies änderte sich dann bei der nächsten Band „A-Life [DivideD]“. Es war die Premiere für die Band aus Bayern, aber die treuen Fans vor der Bühne feuerten die Jungs an was das Zeug gab. Bekannte Hits wie „Hey you“ oder „Heart on Fire“ liesen die Fans mitsingen. Frontsänger Jürgen Plangger genoss sichtlich die Amphi-Premiere mit seiner Band. Auch wenn er nicht das erste Mal auf der Amphibühne stand. Diese Erfahrung durfte er ja bereits mehrmals mit Eisbrecher machen, wo er Gitarre spielt. 

 

Nachdem die Rocker von a Life [Divided] die Bühne freigegeben hatten, kamen nun die EBM Fans auf Ihre Kosten. Die beiden schwedischen Jungs von Spetsnaz waren nun an der Reihe. Frontsänger Pontus Stålberg lieferte eine sehenswerte Show ab, denn seine Mimik und sein Tanz waren einfach herlich anzusehen. Auch wenn man Spetsnaz vorher nicht kannte so gingen Ihre Lieder doch sehr ins Ohr. Bei Mind.in.a.Box wurde es dann Zeit für unsere erste Pause. 

Pünktlich zu Corvus Corax fanden wir uns dann wieder vor der Bühne ein. War eine Deko bei Spetsnaz nicht vorhanden, so konnte man nun eine mehr als gut gefüllte Bühne mit massig Equipment bewundern. Beindruckende Kulisse in jedem Fall. Der Frontsänger verstand es von Anfang an die Massen (ja inzwischen war es merklich voller geworden) mit witzigen Sprüchen zu unterhalten. Die Freunde der Mittelalterlichen Musik kamen in jedem Fall auf Ihre Kosten, denn was hier geboten wurde war in jedem Fall sehens und hörenswert.Textmässig konnte ich leider nicht folgen da mein Latein oder stellenweise auch Altdänisch doch sehr eingerostet war.

Nun stand Camouflage auf dem Programm. Den älteren Semestern dürften sie noch bekannt sein durch ihre Hits in den 80ern „Love is a shield“ oder „The Great Commandment“. Entsprechend erwartungsvoll stand ich vor der Bühne. Ja es war nett anzusehen und anzuhören, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Es kann daran gelegen haben, daß in meinen Augen nicht mit dem Publikum agiert wurde. Erst kurz vor Ende kam stimmung auf als die oben genannten Hits gespielt wurden. Hier kam das Publikum doch mal in Fahrt. Nun begann das merkliche Schieben von hinten, denn die Jungs von Eisbrecher standen auf dem Plan. In gewohnter Manier eröffneten die Bayern Ihr Live set mit „EXZESS EXPRESS“. Ich hoffe an dieser Stelle, daß nicht zuviele minderjährige Fans da waren und den Text verstanden haben. 

Weiter ging es mit „Verrückt“. Man merkte den Jungs auf der Bühne Ihre Spielfreude an, denn sie gaben wieder alles. Leider wurde es doch merklich enger vor der Bühne und „dank“ der „Rücksichtsvollen Damen“ vor uns räumten wir freiwillig unseren Platz. Eisbrecher live ist ein Erlebnis ohne Frage, aber nicht wenn man Angst um Kamera und Knochen haben muss. So genossen wir Eisbrecher mehr akkustisch vom Beach. Dies war dann auch mal ein Wohltat für Füße und Rücken. Nun standen „Sisters of Mercy“ auf dem Programm. Auf Grund der auferlegten Fotoanweisungen und der Fülle an Menschen vor der Bühne entschieden wir uns kurz und knapp: Nö muss nicht sein und traten den Heimweg an. Sonntag war ja auch noch ein Tag.

Sonntag

Ein Blick zum Himmel: strahlend Blau.Ich bleib dabei… Petrus ist also wirklich ein Amphi-Fan. Als wir gegen 11.30 Uhr auf dem Gelände ankamen staunten wir nicht schlecht. Vor der Bühne hatten sich schon einige Fans gesammelt. Für diese frühe Zeit ja eher unüblich, aber Lord of the Lost hatten wohl einige eingefleischte Fans im Schlepptau. So weit mir bekannt sogar aus Frankreich und Luxemburg angereist. Sänger Chris Harms und seine Jungs hatten aber mit dem Startplatz keinerlei Probleme und präsentierten einen guten Mix quer durch ihr bisherigen alben. Dabei duften ihre Songs wie „dry the rain“ und „sex on legs“ natürlich nicht fehlen.

Zeitgleich spielten im Staatenhaus aber auch Schöngeist, also schauten wir auch mal ins Staatenhaus. Im Gegensatz zur Mainstage war es hier eher überschaubar, aber trotzdem schaffte es Sänger Timur die Fans in seinen Bann zu ziehen. Nach einem Bummel vorbei an den Ständen fanden wir uns zu Aesthetic Perfection wieder vor der Bühne ein. Die Freunde von aggrotech kamen bei den Kungs voll auf Ihre Kosten und so wurde rund um uns rum ausgelassen getanzt. Hier stimmte die Stimmung die von der Bühne transportiert worden ist.

Nun kam die Band, wo einige schon im Vorfeld munkelten „…. ne Coverband auf dem Amphi…..“ richtig nun kam Stahlzeit auf die Bühne. Ich muss sagen für eine Coverband haben die Jungs es ordentlich krachen lassen. Pyros, Knalleffekte etc und vom Sound her wirklich sehr Rammstein ähnlich. Ok es war nicht Rammstein, aber das war dem Publikum egal. Hits wie Mutter und Sehnsucht wurden mit Inbrunst mitgesungen. Tributeband auf dem Amphi mag Geschmackssache sein, aber sie haben sich wirklich wacker geschlagen und kamen sehr gut an.

Nun kamen The Cruxshadows. Die Synthie Rocker aus Florida waren mir jetzt nicht so ein Begriff, aber die Massen vor der Bühne kannten sie wohl sehr gut. Scheinbar waren auch die „Eigenheiten“ des Sängers Rogue schon bekannt, denn es wunderte niemandem mehr als er die Traverse hochkletterte. Ich denke da ist manchem Securitymitarbeiter kurz das Herz stehen geblieben, aber er ist nicht abgestürzt.

Ja Petrus meinte es gut mit der Sonne. Zu gut Stellenweise. Der Rücken und die Füße schrien nach SITZEN und nach SCHATTEN. Also wieder ab ins Staatenhaus, wo es ja ausreichend Sitzplätze gab. Irgendwie musste ja die Zeit bis zu Mono Inc überbrückt werden.
Füße entlastet und einen kurzen Abstecher zur Coppelius-Autogrammstunde. Die Schlange war nicht lang und es stellte sich sogar raus, daß sie noch kürzer war, da hier schon für Project Pitchfork angestellt wurde. Ja der Trend geht zur Zweitschlange. An dieser Stelle muss ich erwähnen, daß die Herren wirklich sehr nett und fannah waren. Leider haben wir den Auftritt verpasst, aber so wurden wir dennoch entschädigt.

Wieder raus zu Mono Inc, was gar nicht so einfach war, weil zu dieser Zeit das große Tor zum Staatenhaus teilweise geschlossen war: Einlassstop.

Bei Mono Inc war kaum ein durchkommen und so genossen wir den Auftritt aus sicherer Entfernung. Reichte zum sehen und hören. Gekonnt führte Frontsänger Martin Engler durch die größten Hits der Band wie „This is the day“, „After the war“ etc. Natürlich durften auch die beliebte Akkustikfassung von „The Passenger“ und das Tour TV nicht fehlen. Nach „Voices of doom“ war dann auch für die 4 Hamburger Schluss.

Werde ich zu alt für Festivals? Oder lag es an der Sonne? Ich brauchte doch schon wieder ne Pause. Am vollen Beach fand man ein Plätzchen zum relaxen. Noch ein wenig Blutengel und And One aus der Ferne gelauscht und ab nach Hause.

Fazit: das Amphi lohnt sich jedes Jahr aufs Neue. Leider muss man inzwischen bei 16000 Besuchern pro Tag einige Abstriche machen. So war das Programm im Theater stellenweise wirklich interessant, aber leider war kein rein kommen. Auf Grund der vielen Besucher waren stellenweise sogar die Hauptwege verstopft und ein Durchkommen nur schwer möglich.

Was man mal wieder positiv bemerken konnte: Es war mehr als Friedlich trotz der vielen Menschen.

Über die Preise bei Speisen und Getränken lasse ich mich jetzt nicht aus. Das haben genug andere gemacht. Und leider kann dies vom Veranstalter auch nicht geändert werden, da ja fest in der Hand des Tanzbrunnens.

Zum Abschluss kann ich nur sagen: Nach dem Amphi ist vor dem Amphi. Auf ein Wiedersehen in 2013.