Pfingsten Leipzig 2022
Nach 2 Jahren Abstinenz war es dieses Jahr nun endlich wieder soweit, die Stadt Leipzig färbte sich schwarz.
Über die gesamte Stadt erstreckt sich das Festival, was es einem unmöglich macht wirklich alle Locations abzudecken.
Ankunft am Donnerstag, ich holte mir mein Pressebändchen und machte mich auf mein Zimmer für die Tage zu beziehen. Nachdem ich an der Bändchenausgabe einen Plan bekam, wo welche Location ist, warf ich meinen, zu Hause erstellten Plan über den Haufen, denn das, was ich mir vorgenommen hatte, war nicht machbar, selbst wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzte. Also wurde ein neuer Plan erstellt. Mit dem neuen Plan in der Hand ging es am Freitag Vormittag zum Pressecontainer um den Ausweis zu holen, dort traf ich dann einen befreundeten Fotografen, der mir einige Tipps mit gab. Am Freitag eröffneten Storm Seeker im Heidnischen Dorf musikalisch das Festival, es war irre heiß doch das Publikum feierte die erste Band des Festivals und auch Storm Seeker gaben alles. Nach dem Konzert war das Victorianische Picknick ein Programmpunkt, der auf keinen Fall fehlen durfte. Also ging es auf zum Clara-Zetkin-Park, mit der Straßenbahn, die war voll mit Menschen in allen schattierungen von schwarz. Ich schlenderte über das Gelände und bewunderte die wundervollen Kostüme und liebevoll hergerichteten Picknickplätze. Die Hitze im Park warunfassbar und ich trennte mich schnell von meinem Mantel, der zum Glück in die Fototasche passte. Unmengen an Bildern wurden geschossen und es waren viele Schaulustige vor Ort, dass es schwierig war die eigentlichen Picknickbesucher alleine zu fotografieren. Gut 3 Stunden war ich auf dem Gelände unterwegs, reizüberflutet und zufrieden suchte ich dann eine Linie, die mich zurück zur Agra bringen sollte. Hier stellte sich dann heraus, dass die Leipziger wirklich sehr liebe Menschen sind, denn ich kam da an wo ich hin wollte. Auf der Agra angekommen, schaute ich mich auf der Shoppingmeile etwas um, ehe es zum Auftritt von Letzte Instanz ging. Die Halle war voll und Holly und seine Truppe sorgten für tolle Stimmung.
Nach einer kurzen Umbaupause mischten Solar Fake das Publikum ordentlich auf und die Halle brodelte. Überall wurde getanzt und gefeiert. Da ich meine Pläne ja komplett überarbeitet hatte, war dies dann auch mein letztes Konzert für diesen Tag. Erschöpft und zufrieden fuhr ich zurück zu meinem Zimmer.
Der Samstag startete ganz gemütlich mit einem Frühstück auf der Terrasse, danach ging es für mich dann los zum Südfriedhof um die Leichenwagen zu bewundern und einem Vortrag der schwarzen Witwe zu folgen. Danach ging es zur Agra schlendern, Menschen fotografieren, Freunde treffen und natürlich etwas essen und trinken. Am späten Nachmittag betraten dann Roter Sand und im Anschluss Rabia Sorda die Bühne der Messehalle. Am Samstag war es bedeutend voller und die Stimmung war super. In Der Umbaupause gönnte ich mir ein Glas Absynth im Schatten der Bäume. Mein Highlight waren an diesem Abend tatsächlich Sigue Sigue Sputnik, die im Täubchenthal auftraten. Tatsächlich waren es nicht nur Old Gruftis, die diese Band begeistert feierten und die Truppe sorgte für reichlich gute Stimmung.
Der Sonntag war für mich der Tag des Felsenkellers, denn dort traten meine besonderen Highlights auf. Dark Rock war das Thema des Tages. Den Start machten Harakiri for the sky und hatten zu der Zeit schon reichlich Publikum, dem sie einheizen konnten. Danach folgte Nachtblut, der Felsenkeller war gerammelt voll, was nicht anders zu erwarten war und die Luft wurde der in einer Sauna gleich, was den feiernden aber nicht die gute Laune nahm. Nach einer sehr kurzen Umbauphase waren Lacrimas Profundere an der Reihe und sorgten für einen gewaltigen Abriss. Julian war wieder in seinem Element und turnte von der Bühne auf die Grabenabsperrung und dann auch ins Publikum, die Security hatte ordentlich zu tun und schwitzte Blut und Wasser. Mister Misery folgten kurz darauf und heizten weiter ein, die Fans waren, wie die Band, bereit alles zu geben und die Feierlaune war, trotz der Luft, die zum schneiden war, ungebrochen. Den Abschluss an dem Felsenkellerabend machten Pyogenesis. Da in der Agra Lacrimosas und Gary Numan auftraten, waren viele Gäste verschwunden, was aber die Band nicht erschütterte, sie spielten, als wäre der Saal voll und sorgten bei den verbliebenen Gästen für eine wunderbare Stimmung.
Am Montag morgen musste ich mir ein Tränchen verdrücken, denn dies war der letzte Tag dieses wundervollen Festivals und er sollte mich wieder in den Felsenkeller führen.
Dort angekommen kehrte ich zunächst in Naumanns Restaurant ein, das Essen dort ist lecker und günstig. Danach ging es dann wieder in den Konzertsaal, in dem für mich als erstes Enter Tragedy auftraten, super Musik und klasse Aufmachung sorgten vom ersten Moment für ausgelassene Stimmung unter den Zuschauern. Erdling füllten den Saal dann noch mehr, die Fans warteten gespannt auf den Auftritt dieser Band mit ihren wunderbaren Texten verpackt in mitreißenden Gitarrenklängen. Die nächste Umbaupause sollte etwas länger dauern, denn alleine die Stellwände waren nicht ganz so leicht auf die Bühne zu bekommen, doch dann war es endlich soweit und Stahlmann betraten die Bühne. Der Felsenkeller war gerammelt voll. Da die Stimmung so fantastisch war, kam Emu richtig in Fahrt, er sprang mit Bass von der Bühne und spielte direkt vor dem Publikum.
Leider traten Unzucht aus gesundheitlichen Gründen nicht auf. So fuhr ich also noch in die Agra um CombiChrist vor die Linse zu bekommen. Auch hier war es vor den Bühne voll und die Leute feierten als gäbe es kein Morgen. Gut in gewisser Weise stimmte es ja auch, denn ein Morgen würde es für das WGT für dieses Jahr nicht mehr geben.
Mein Resümee: Wow, einfach Wow. Mache zu Hause keine Pläne, die hauen eh nicht hin. Sei bereit viel Strecke zu bewältigen, da sich das Festival über die ganze Stadt zieht. Ein ganz wunderbares Festival, das seines Gleichen sucht. Tolle Menschen, super liebe Secutity, klasse Bands und das alles in einer wunderschönen Stadt. Sehr gerne möchte ich nächstes Jahr, zum 30. WGT wieder dabei sein.